Dienstag, 25. Dezember 2012

just a little story ~

Heyuu :)
Ich habe heute morgen nach dem aufstehen was kleines *hust hust* geschrieben.
Ich bin noch nicht ganz fertig damit, aber nun kommt erstmal ein Teil davon.
_ _ _ _
Es war der 24. Dezember, also Weihnachten. Das Fest der Liebe. °Oder auch nicht.., das dachte sich jedenfalls Grace.
Kaum war sie aufgestanden, da bemerkte sie auch schon die 'wunderbare' Stimmung...

Verwundert schaute Grace ihren Bruder an, doch dieser schaute bloß entnervt von der derzeitigen Situation zurück.
°Na, so fängt der Tag hier ja schon mal ganz super an -__-° Mit diesem Gedanken schlenderte sie ins Badezimmer und machte sich fertig.
Um der schlecht gelaunten Mutter zu entkommen, verschwand sie sofort danach in ihr Zimmer zurück.
Sie wusste nicht was los war. Ging aufgewühlt im Zimmer hin und her. Sah in der einen Sekunde nach ihrem Hamster und in der anderen schaute sie bloß aus dem Fenster.
Kurzerhand beschloss Grace, sich einfach ins Wohnzimmer zu ihrer Mutter zu setzten.
Bereits beim eintreten merkte sie, dass es keinen Zweck hat. Nicht eines Blickes würdigte ihre Mutter ihr. Nein, nichts.
Also stand Grace wieder vom Sofa auf, schaute ihre Mutter noch einmal verwirrt und traurig zugleich an, und ging anschließend niedergeschlagen zurück. Erst stand sie auf dem Flur, ging richtung Küche und kehrte auf halbem Weg um. Dann stand sie vor dem Zimmer ihres Bruders. Grace wollte anklopfen, tat es aber nicht. Sie wusste nicht was sie wenn sagen sollte.
Es war ihr fast gänzlich unbekannt, einfach zu jemandem aus der Familie zu gehen, weil es ihr nicht gut ging... weil sie traurig war. Es war ihr schon fast peinlich.
Deshalb verschwand sie wieder in ihrem Zimmer.
Sie wünschte sich so sehr bei "ihm" zu sein.
sie wollte von jemandem in den Arm genommen werden, so wie es ihre Großmutter früher immer tat.
Bei diesem Gedanken rollte ihr eine Träne die Wange herunter.
Ja, ihre Großmutter - Oma. Grace vermisste sie sehr.
Sie suchte nach dem Andenken, welches ihr ihre Oma etwa 1 Jahr vor ihrem Tod gab.
Es war ein Rosenkranz, eine bunte 'Kette'. Grace' Oma war gläubig, ging jeden Sonntag in die Kirche und erzählte der kleinen Grace früher, wie ihr anderer Bruder oben von den Wolken auf sie niederschaue. Dass er sich freue, wenn wir da sind, mit dem verstorbenen Hund spiele, und noch andere Dinge.
Nun wünschte sie sich, dass es wirklich so ist, wie ihre Oma früher erzählte. Dass es dieses 'Paradies' wirklich gibt. Sie bei all den anderen verstorbenen sein kann. Bei ihren Eltern, ihrer als Kind verstorbenen Tochter, ihrem Enkel - einfach bei allen liebgewonnenen Menschen.
Auch wenn Grace selbst nicht an all das glaubt, sie wünschte es ihrer Großmutter so sehr.
Sie hielt die Kette fest in ihrer Hand und flüsterte vor sich hin: "Ich wünschte, du könntest hier sein. Ich vermisse dich doch so. ...", ganz so als könne ihre Oma sie wirklich hören.
Grace weinte. Sie fühlte sich in diesem Moment so allein'. Doch dann kam eine Sms, welche sie ihre Trauer fürs Erste vergessen ließ.
Sie war von "ihm". Schon beim lesen des Namens schlug ihr Herz schneller und sie musste lächeln.
Grace war wirklich glücklich.
Glücklich, dass es "ihn" gibt und dass er sie sehr sehr gern hatte.
Grace ging es genauso - sie hatte ihn wirklich sehr lieb.
Sie las seine Nachricht und das lächeln wollte gar nicht mehr verschwinden. Sie saß einige Minuten bloß da, drückte das Handy ans Herz, lächelte und konnte nicht glauben, dass dies real war.
Grace wollte zurückschreiben, wäre da nicht das Problem mit den Geld auf dem Handy. Aber das war ihr egal. Sie nahm sich ihre Inliner, lief das Treppenhaus runter, schlüpfte in die Inliner und fuhr los zur Bank.
Auf dem Weg kam sie an der Kirche vorbei. Alle Parkplätze waren belegt, sogar die des Supermarktes nebenan. Die Kirche muss sehr voll sein. °Oma wäre heute auch mit mir in die Kirche...°, dachte sie und lächelte.
Ja, sie lächelte sowieso schon den ganzen Weg zur Bank über, war überglücklich. Einige schauten sie leicht verwirrt an, aber das war ihr egal, denn schon gleich könne sie ihm zurückschreiben. Der Gedanke allein machte sie 'happy'.
Etwa 5Minuten später war sie wieder vor dem Haus, zog sich die Inliner im Treppenhaus aus, und lief schnell nach oben und in ihr Zimmer.
Eifrig machte sie sich daran ihm zu antworten. Erst wusste sie nicht genau wie sie antworten soll, aber dann war die fertige Sms auch schon abgeschickt.
Glücklich legte sie ihr Handy zunächst zur Seite, bis ihr einfiel noch nicht allen eine Weihmachts-sms geschickt zu haben.
Sie setzte sich vor die Heizung und machte sich daran ihren Freunden die Sms' zu schreiben.
Keine 5Minuten später klingelte das Handy. Die erste Antwort. Grace freute sich unheimlich darüber, obwohl es ja 'bloß' eine Sms war. Aber jedes Zeichen dafür, dass sie nich alleine war, dass ihre Freunde da sind, machte sie froh. :)
Nach einiger Zeit legte sich Grace neben der Heizung hin.
Draußen war es schon etwas dunkel geworden. Sie machte die Jalousie runter und legte sich wieder hin. Unter ihrem Kopf lag selbstverständlich ein Kissen. :D
Die Kette ihrer Großmutter hatte sie wieder fest in ihrer Hand. Sie wurde müde, schloss die Augen, aber sie konnte nicht einschlafen.
Wieder packte sie die Trauer an die derzeitige Situation Zuhause. Sie erinnerte sich an früher, als die Familie noch gemeinsam am Tisch saß, gemeinsam im Wohnzimmer waren. Als sie mit ihren Geschwistern voll Freude die Geschenke öffnete.
Damals war alles noch gut. ..Oder vielleicht glaubte sie das auch nur. Sie war ja erst um die 5 Jahre alt.
Trotzdem vermisste sie die alte Zeit. Sie vermisste ihre Oma, fragte sich was ihre kleine Schwester wohl macht, dachte an ihren Opa, welchen sie am Tag zuvor besucht hatte und hatte Angst auch ihn bald zu verlieren.
So alt war er noch nicht, dachte sie sich. Und er war vor einem Jahr ja auch noch recht fit für seine 72 Jahre. Aber an dem Tag schockte es Grace alleine schon, dass er nun keine Haare mehr auf dem Kopf hatte.
Es kam von der Chemo...
Und nun hatte sie Angst, dass auch er bald nicht mehr da ist. Das ganze letzte halbe Jahr über baute er allmählig ab.
War bereits nach 15Metern gehen aus der puste. Er aß kaum noch, und ihm war schnell kalt, weshalb im Wohnzimmer die Heizung fast ganz aufgedreht war.
Grace kullerten Tränen übers Gesicht. Sie wolten gar nich mehr aufhören.
Seit einigen Stunden lag sie nun schon in ihrem Zimmer vor der Heizung. Schlief hin und wieder kurz ein.
Irgendwann knurrte ihr der Magen. Die anderen beiden hatten sicher auch noch nicht viel gegessen, also machte sie sich auf in die Küche. Bereitete die Hawaiitoasts zu, welche bereits Tradition zu Weihnachten geworden sind.
Dann kam ihr Bruder dazu und half ihr etwas, und sie redeten ein wenig. Als die erste Ladung Ofenfertig war, machte sich Grace wieder in ihr Zimmer, auch ihr Bruder verschwand wieder in seinem Zimmer. Man merkte ihm an, dass ihn diese Situation ebenso wenig gefiehl wie ihr... .
Es war totenstill in der Wohnung. Da sie auch keine Schritte hörte tapste sie wieder in die Küche um nach den Toasts zu sehen. Sie waren noch nicht fertig, weshalb sie sich erstmal setzte.
Nein, vielmehr kauerte sie auf dem Stuhl. Die Beine angezogen, die Hände um die Beine und den Kopf an die Wand gelehnt.
Sie wünschte sich die alte Zeit wieder. Wieder liefen die Tränen.
Es war keiner da. Ihre Mutter saß im Wohnzimmer und ihr Bruder in seinem Zimmer.

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